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Ransomware – Die größte Bedrohung für Unternehmen

Ransomware – die Fakten

Wussten Sie, dass alle 11 Sekunden ein Unternehmen weltweit von Ransomware betroffen ist? Cyberkriminelle haben Ransomware zu einem hochprofitablen Geschäftsmodell entwickelt – und Unternehmen aller Branchen sind potenzielle Ziele.

Ransomware ist eine Art von Malware, die Unternehmen auf verschiedene Weise angreift. Ob Mittelstand oder Großkonzern – Erpresser-Software kann teuer werden, den Betrieb lahmlegen und das Vertrauen von Kunden und Partnern erschüttern.

Ransomware ist keine abstrakte Gefahr mehr – sie gehört zu den häufigsten Cyberangriffen weltweit. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen verdeutlicht das Ausmaß:

 

Ransomware-Bedrohung: Zahlen, Daten und Auswirkungen

Häufigkeit von Angriffen

Im Jahr 2023 waren 59 % der Organisationen weltweit von Ransomware betroffen. Insgesamt verzeichneten Unternehmen durchschnittlich 4.000 Angriffe pro Tag. Die Prognosen sind alarmierend: Bis 2031 könnte alle zwei Sekunden ein Angriff stattfinden. [²] [⁴]

Besonders betroffene Branchen

Bestimmte Sektoren stehen besonders im Visier von Ransomware-Angreifern. Im Jahr 2023 war das Gesundheitswesen die am stärksten betroffene Branche, gefolgt von Finanzdienstleistungen, Industrie, Technologie und Energie. [²]

Die Lage in Deutschland

Auch deutsche Unternehmen sind massiv betroffen. 55 % der Firmen, die einem Ransomware-Angriff zum Opfer fielen, mussten ihren Betrieb zeitweise einstellen. Die finanziellen Folgen sind erheblich:

→ 45 % der betroffenen Unternehmen erlitten Umsatzeinbußen.
→ 36 % waren gezwungen, Stellen abzubauen.
→ 12 % zahlten das geforderte Lösegeld, obwohl es keine Garantie für eine Entschlüsselung gibt [³]

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die weltweiten Kosten durch Ransomware steigen rasant. Während sich die Schäden im Jahr 2021 auf 20 Milliarden US Dollar beliefen, wird bis 2031 ein Anstieg auf 265 Milliarden US Dollar jährlich prognostiziert. 

Allein die Wiederherstellungskosten nach einem erfolgreichen Angriff liegen im Durchschnitt bei 3,58 Millionen US Dollar pro Unternehmen. []

Die 3 größten Risiken durch Ransomware

Datenverschlüsselung & Geschäftsunterbrechung

Unternehmen verlieren Zugriff auf geschäftskritische Daten. Produktionsanlagen, IT-Systeme und Kundendatenbanken werden blockiert.

Daten-Diebstahl & Erpressung

Angreifer kopieren sensible Daten, bevor sie diese verschlüsseln. Zusätzlich zur Lösegeldforderung drohen sie mit der Veröffentlichung der Daten.

Gesetzliche & finanzielle Folgen

DSGVO & Compliance-Vorgaben erfordern eine Meldepflicht bei Datenschutzverletzungen. Hohe Bußgelder & Strafen drohen bei unzureichenden Schutzmaßnahmen.

Beispiele realer Ransomware-Angriffe

Unternehmen / Organisation Jahr Folgen des AngriffsJahrFolgen des Angriffs
Irische Gesundheitsbehörde (HSE)2021Gesundheitsdaten verschlüsselt, Operationen abgesagt, Systeme wochenlang lahmgelegt
Colonial Pipeline (USA)2021Kraftstoffversorgung an der US-Ostküste gestoppt, Lösegeld von 4,4 Mio. USD gezahlt
Norsk Hydro (Industriekonzern2019Produktion weltweit gestoppt, Gesamtschaden von 75 Mio. USD
Universitäten & Forschungseinrichtungen/jährlich Angriffe auf Forschungsdaten & Patente, Datenverluste & Lösegeldzahlungen

Ransomware Angreifer sind keine Zukunftsmusik – sie passieren täglich. Egal ob klassische Crypto-Ransomware oder moderne Doppel-Erpressungstaktiken: Unternehmen aus allen Branchen sind betroffen. Ransomware ist eine reale, massive Bedrohung für Unternehmen jeder Branche.

Wie funktioniert ein Ransomware-Angriff?

Ein erfolgreicher Angriff beginnt mit einer Ransomware-Infektion – meist durch Phishing-E-Mails oder Sicherheitslücken in veralteter Software. Ransomware-Varianten wie LockBit oder Conti verbreiten sich dann seitlich im Netzwerk und verschlüsseln sensible Daten.

Doch wie genau funktioniert ein Ransomware-Angriff? Welche Taktiken und Techniken nutzen Cyberkriminelle? Und warum sind klassische Schutzmaßnahmen oft nicht ausreichend?

Der typische Ablauf eines Ransomware-Angriffs

Phase 1: Die Infektion – Der erste Eintrittspunkt

Cyberkriminelle dringen in das System ein. Arten von Ransomware:

  • Phishing-E-Mails: Schadsoftware wird per E-Mail als Anhang oder schadhafter Link verschickt.
  • Schwachstellen in Software (Exploit-Kits): Veraltete Systeme oder ungepatchte Anwendungen werden ausgenutzt.
  • Remote Desktop Protocol (RDP)-Angriffe: Unsichere RDP-Zugänge werden gehackt.
  • Drive-by-Downloads: Schadsoftware wird über infizierte Websites heruntergeladen.

Beispiel: Ein Mitarbeitender klickt auf einen Link in einer gefälschten E-Mail – und lädt unbemerkt Ransomware ins Firmennetzwerk.

Phase 2: Lateral Movement – Verbreitung im Netzwerk

Sobald Ransomware einen ersten Zugang hat, bewegt sie sich unbemerkt weiter.

  • Passwort-Diebstahl: Die Schadsoftware extrahiert Zugangsdaten und Administratorrechte.
  • Laterale Bewegung (Lateral Movement): Ransomware springt von Gerät zu Gerät im Unternehmensnetzwerk.
  • Deaktivierung von Sicherheitslösungen: Firewalls, Antivirenprogramme & SIEM-Systeme werden ausgeschaltet.

Beispiel: Hacker nutzen ungesicherte Netzwerkfreigaben und breiten sich über interne Server aus.

Phase 3: Verschlüsselung der Daten

  • Ziel: Zugriff auf geschäftskritische Daten blockieren.
  • Ransomware verschlüsselt lokale und Cloud-Backups, um Wiederherstellung zu verhindern.
  • Dateien erhalten eine neue Endung (*.lock, *.encrypted, .RYUK etc.).

Beispiel: Der Produktionsserver eines Unternehmens wird gesperrt – die Maschinen stehen still.

Phase 4: Die Lösegeldforderung

Jetzt folgt die Erpressung Lösegeld zu zahlen:

  • Unternehmen erhalten eine digitale Lösegeldforderung (meist als Textdatei auf dem Desktop).
  • Zahlung des Lösegelds wird in Bitcoin oder Monero gefordert, um Spuren zu verschleiern.
  • Manche Ransomware nutzt die doppelte Erpressung: Verschlüsselung + Drohung, sensible Daten zu veröffentlichen

Beispiel: Die Cybergruppe „Conti“ verlangte Millionen von einem Logistik-Unternehmen und drohte, interne Kundendaten offenzulegen.

Taktiken der Angreifer – Welche Methoden werden genutzt?

Unternehmen müssen in der Lage sein, Ransomware zu erkennen, bevor sie sich im Netzwerk ausbreitet. Moderne Schutzmaßnahmen wie Endpoint Detection & Response helfen dabei, erste Anzeichen von Ransomware-Infektionen frühzeitig zu entdecken.

 

TaktikBeschreibungBeispiel
PhishingManipulierte E-Mails täuschen legitime Kommunikation vor„Ihr Microsoft-Konto wurde gesperrt – klicken Sie hier zur Verifizierung!“
Exploit-KitsSchwachstellen in Software & Betriebssystemen werden ausgenutzt„EternalBlue“-Exploit für Windows führte zu WannaCry-Angriffen
Brute-Force-AngriffeHacker erraten schwache Passwörter mit automatisierten ToolsRDP-Angriffe auf Unternehmen mit schwachen Anmeldeinformationen
Social EngineeringMitarbeitende werden gezielt manipuliert, um Zugangsdaten preiszugebenFake-Anrufe von „IT-Support“, die nach Login-Daten fragen
MalvertisingSchadsoftware wird über manipulierte Online-Anzeigen verbreitetAnzeige verspricht kostenloses VPN, installiert jedoch Ransomware
Trojaner & BackdoorsSchadsoftware tarnt sich als legitimes ProgrammGetarnte PDF-Datei installiert Ransomware

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Wie kann man sich vor Ransomware schützen?

Ransomware ist eine der größten Cyberbedrohungen für Unternehmen. Doch die gute Nachricht ist: Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Risiko erheblich minimieren. Ein effektiver Schutz vor Ransomware basiert auf einer Kombination aus präventiven Maßnahmen, technischer Absicherung und Notfallplänen.

 

Sicherheitslücken schließen

  • Regelmäßige Software-Updates und Patches für Betriebssysteme und Anwendungen
  • Schwachstellen-Scanning und Penetrationstests zur Identifikation von Sicherheitslücken
  • Deaktivierung nicht benötigter Remote-Desktop-Protokolle (RDP) und sichere Konfiguration

Mitarbeitendenschulung

  • Schulungen zu Phishing-Angriffen und Social Engineering

  • Regelmäßige Simulations-Phishing-Tests, um die Wachsamkeit zu erhöhen

  • Klare Meldewege für verdächtige Aktivitäten etablieren

Zero Trust Security implementieren

  • Zugriff nur nach dem Least-Privilege-Prinzip gewähren

  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für alle kritischen Anwendungen aktivieren

  • Strikte Identitäts- und Zugriffskontrollen (IAM) einführen

Sichere Backup-Strategie entwickeln

  • 3-2-1-Regel: Drei Kopien der Daten auf zwei verschiedenen Medien, eine offline

  • Regelmäßige Tests der Wiederherstellung aus Backups durchführen

  • Backups verschlüsseln, um Manipulation durch Ransomware zu verhindern

Technische Schutzmaßnahmen

Neben organisatorischen Maßnahmen sind technische Sicherheitslösungen essenziell, um Ransomware frühzeitig zu erkennen und zu blockieren.

Erweiterte Bedrohungserkennung (Threat Detection & Response)

LösungFunktion
Endpoint Detection & Response (EDR)Überwacht und analysiert verdächtige Aktivitäten auf Endgeräten
Extended Detection & Response (XDR)Verknüpft Daten aus verschiedenen Sicherheitsquellen für bessere Bedrohungserkennung
Security Information & Event Management (SIEM)Zentralisierte Analyse von Log-Daten zur Identifikation von Angriffsmustern
Intrusion Detection & Prevention Systems (IDS/IPS)Erkennt und blockiert Angriffe auf das Netzwerk in Echtzeit

Netzwerksegmentierung und Zugriffskontrolle

  • Trennung kritischer Systeme durch Netzwerksegmentierung
  • Zugangsbeschränkungen für wichtige IT-Systeme definieren
  • Nutzung von Micro-Segmentation, um die Verbreitung von Ransomware einzudämmen

E-Mail-Security und Web-Filter

  • E-Mail-Gateways zur Erkennung und Blockierung von Phishing-Mails
  • Content-Filter für Downloads zur Verhinderung von Schadsoftware-Infektionen
  • DNS-Filter, um schädliche Webseiten automatisch zu blockieren

Was tun bei einem Ransomware-Angriff?

Sofortmaßnahmen nach einem Ransomware-Angriff

Infizierte Systeme isolieren

  • Betroffene Rechner sofort vom Netzwerk trennen
  • Infizierte Server und Workstations deaktivieren
  • USB- und externe Speichergeräte entfernen

Interne & externe Experten einschalten

  • IT-Security-Team oder externe Incident-Response-Spezialisten kontaktieren
  • Forensische Untersuchung starten, um den Angriffsweg zu analysieren

Lösegeld nicht unüberlegt zahlen

  • Kein vorschnelles Bezahlen von Lösegeldforderungen
  • Sicherheitsbehörden und Strafverfolgungsbehörden informieren

Datenwiederherstellung und Systemhärtung

  • Systeme aus sauberen Backups wiederherstellen
  • Sicherheitslücken schließen und weitere Schutzmaßnahmen verstärken

Trotz aller Schutzmaßnahmen kann es zum Ernstfall kommen. Unternehmen sollten daher einen klar definierten Incident Response Plan (IRP) haben, um schnell und gezielt zu reagieren.

Fazit: Cyber Security als strategischer Erfolgsfaktor

In einer zunehmend vernetzten Welt ist IT-Sicherheit keine technische Nebensache, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Wer in Cyber Security investiert, schützt nicht nur seine Systeme, sondern auch seine Reputation, Geschäftskontinuität und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

 

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Quellen:

[1] Spacelift. (2025). 50+ Ransomware Statistics for 2025
[2] Fortinet. (2023). Ransomware-Statistiken und Ransomware-Trends.
[3] Bitkom-Studie. (2024). Ransomware-Angriffe auf deutsche Unternehmen 2024
[4] Cobalt. (o. J.). Top Cybersecurity Statistics 2024.

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