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Advanced Persistent Threats (APT) – Versteckte Cybergefahr

Was sind Advanced Persistent Threats (APTs)?

Advanced Persistent Threats (APTs) gehören zu den gefährlichsten Cyber-Bedrohungen, da sie langfristig und hoch entwickelt vorgehen

APT Angriffe sind oft so konzipiert, dass sie über Monate oder Jahre unentdeckt bleiben. Die Angreifer setzen auf eine Kombination aus Social Engineering, maßgeschneiderter Malware und versteckter Netzwerkbewegung. Diese Angriffe sind sorgfältig geplant und zielen darauf ab, bestehende Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und unentdeckt zu bleiben.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Cyberangriffen zeichnen sich APTs durch ihre Raffinesse und Beharrlichkeit aus. Die Angreifer investieren erhebliche Ressourcen, um spezifische Einrichtungen zu infiltrieren und langfristig Zugang zu deren Netzwerken zu erhalten. Dabei nutzen sie verschiedene Techniken, einschließlich Social Engineering und maßgeschneiderter Malware, um ihre Ziele zu erreichen.

Die Hauptziele von APTs sind oft der Diebstahl geistigen Eigentums, staatlicher Geheimnisse oder finanzieller Daten. Aufgrund ihrer komplexen Natur stellen sie eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen und staatliche Einrichtungen dar.

Die Phasen eines Advanced Persistent Threats (APT)

APTs gehören zu den gefährlichsten Arten von Angriffen in der Cyber Security. Im Gegensatz zu klassischen Malware-Infektionen sind sie langfristig angelegt und folgen einem mehrstufigen Angriffsschema.

Aufklärung & Zielauswahl

In dieser Phase sammeln die Angreifer detaillierte Fakten über ihr Ziel. Dazu gehören öffentlich zugängliche Daten, Social-Media-Profile von Mitarbeitenden und technische Informationen über die IT-Infrastruktur. Ziel ist es, Schwachstellen zu ermitteln und einen maßgeschneiderten Angriffsplan zu entwickeln.

Erstinfektion & Zugangserlangung

Nachdem Schwachstellen identifiziert wurden, erfolgt die Erstinfektion. APT-Gruppen nutzen verschiedene Methoden, um den Erstzugang zu einem Netzwerk zu erlangen. Dazu gehören gezielte Spear-Phishing-Angriffe, Zero-Day-Exploits oder kompromittierte Remote-Access-Konten. Dabei werden gezielt schädliche E-Mails oder infizierte Dateien an Schlüsselfiguren in der Organisation gesendet.

Aufbau einer versteckten Präsenz

Sobald der erste Zugang geschaffen ist, setzen die Angreifer persistente Mechanismen ein, um sich dauerhaft im Netzwerk zu verankern. Sie installieren Backdoors, Rootkits oder Trojaner, um unentdeckt zu bleiben und ihren Zugriff jederzeit erneuern zu können.

Laterale Bewegung & Eskalation

In dieser Phase breiten sich die Angreifer innerhalb des Netzwerks aus, indem sie sich von einem kompromittierten System zum nächsten bewegen. Sie sammeln Anmeldeinformationen, erhöhen ihre Berechtigungen und verschaffen sich Zugriff auf kritische Systeme.

Datendiebstahl & Exfiltration

Das eigentliche Ziel eines APT-Angriffs ist der unbemerkte Diebstahl sensibler Daten. Diese werden gesammelt, verschlüsselt und über verschleierte Kanäle aus dem Netzwerk geschleust. Die Angreifer achten darauf, keine auffälligen Spuren zu hinterlassen, um die Entdeckung zu verhindern.

Langfristige Kontrolle & Tarnung

Ein wesentliches Merkmal von APTs ist ihre Langfristigkeit. Die Angreifer bleiben oft über Monate oder Jahre aktiv, ohne entdeckt zu werden. Sie aktualisieren ihre Angriffsstrategien kontinuierlich und tarnen ihre Aktivitäten durch den Einsatz legitimer Systemprozesse.

Welche Techniken kommen bei APT-Angriffen zum Einsatz?

1. Spear-Phishing & Social Engineering

  • Täuschend echte E-Mails mit schädlichen Anhängen oder Links
  • Ziel: Mitarbeitende zur Preisgabe von Zugangsdaten verleiten
  • Oft speziell auf einzelne Personen oder Unternehmen zugeschnitten

 

2. Zero-Day-Exploits & Software-Schwachstellen

  • Angreifer nutzen ungepatchte Sicherheitslücken in Software
  • Besonders gefährlich: Zero-Day-Exploits, für die es noch keine Updates gibt

 

3. Malware & Backdoors

  • Remote-Access-Trojaner (RATs): Ermöglichen Zugriff & Steuerung aus der Ferne
  • Keylogger: Erfassen Tastatureingaben, um Passwörter zu stehlen
  • Rootkits: Verstecken sich tief im System & umgehen Antivirenprogramme

 

4. Laterale Bewegung & Privilegien-Eskalation

  • Angreifer bewegen sich von einem kompromittierten System zum nächsten
  • Credential Dumping: Diebstahl von Anmeldeinformationen
  • Pass-the-Hash/Pass-the-Ticket: Nutzung von gestohlenen Authentifizierungsdaten
  • Missbrauch von RDP & anderen Remote-Zugängen

 

5. Datenexfiltration & Verschleierung

  • Verschlüsselung: Gestohlene Daten werden verschlüsselt, um die Übertragung zu tarnen
  • Steganografie: Daten in Bildern oder harmlosen Dateien verstecken
  • Cloud-Speicher als Tarnung: Nutzung legitimer Dienste zur Datenabführung

 

Wie kann man sich vor Advanced Persistent Threats (APTs) schützen?

Bei Advanced Persistent Threats (APT) nehmen Angreifende gezielt bestimmte Schwachstellen in Unternehmen ins Visier – häufig handelt es sich dabei um bislang unbekannte Zero-Day-Lücken. Um sich wirksam gegen solche Angriffe zu verteidigen, ist ein umfassendes Verständnis der dahinterstehenden Gruppen und ihrer Methoden unerlässlich.

Zero-Trust-Strategie implementieren

Das Zero-Trust-Prinzip vertraut keinem Benutzer oder Gerät automatisch. MFA, Netzwerksegmentierung und kontinuierliche Identitätsprüfungen verhindern unbefugten Zugriff und begrenzen Angreiferbewegungen.

Endpoint Detection & Response (EDR) nutzen

Endpoint Detection & Response (EDR) überwacht alle Endgeräte – auch mobile – in Echtzeit, erkennt verdächtige Aktivitäten und reagiert automatisch auf Angriffsmuster. Detaillierte Forensik hilft, Bedrohungen gezielt zu analysieren.

Security Information & Event Management (SIEM) einsetzen

Security Information & Event Management (SIEM) analysiert Log-Daten zentral, erkennt Anomalien frühzeitig und korreliert Ereignisse, um APTs aufzudecken. Automatisierte Alarme ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Bedrohungen.

Bedrohungsinformationen (Threat Intelligence) nutzen

Threat Intelligence integriert aktuelle Bedrohungsdaten in die Sicherheitsstrategie, erkennt Angriffsmuster frühzeitig, identifiziert neue APT-Techniken und ermöglicht den Austausch mit Sicherheitsgemeinschaften zur besseren Abwehr.

Patch-Management & Software-Härtung

APT-Angreifer nutzen bekannte Schwachstellen in Systemen aus. Regelmäßige Updates, Deaktivierung unnötiger Dienste und Least-Privilege-Prinzipien minimieren das Risiko erfolgreicher Angriffe.

Incident Response & Forensik etablieren

Da APTs nie vollständig vermeidbar sind, ist ein Incident Response Plan essenziell. Klare Prozesse, schnelle Systemisolierung und forensische Analysen helfen, Angriffe effektiv einzudämmen.

APT-Gruppen kennen & Risiken einschätzen

APT-Gruppen wie Fancy Bear (APT28), Cozy Bear (APT29), APT1, APT10 oder APT41 agieren meist staatlich gesteuert – mit dem Ziel, zu spionieren, zu sabotieren oder wirtschaftlichen Schaden zu verursachen. Wer ihre Taktiken kennt, kann Risiken gezielter begegnen.

APT IoCs nutzen & Angriffe frühzeitig erkennen

Indicators of Compromise (IoCs) liefern konkrete Hinweise auf APT-Aktivitäten – etwa IPs, Hashes oder Domains. Sie lassen sich in Sicherheitslösungen integrieren und sorgen für automatische Alarme bei verdächtigen Aktivitäten. So können Unternehmen Angriffe frühzeitig erkennen, isolieren und abwehren.

Warum ein mehrstufiger Schutz entscheidend ist

Da APTs oft auf den Diebstahl von geistigem Eigentum abzielen, müssen Unternehmen besonders ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sowie geschäftskritische Daten umfassend absichern

Kein einzelnes Sicherheitsprodukt kann APTs vollständig abwehren. Der Schlüssel zur Verteidigung liegt in der Kombination mehrerer Schutzmaßnahmen, die aufeinander abgestimmt sind. Unternehmen müssen ihre Sicherheitsstrategie kontinuierlich anpassen, um der sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungslage gerecht zu werden.

Fazit

APTs erfordern eine starke & durchdachte Cyber-Security-Strategie

Advanced Persistent Threats (APTs) sind gezielte, ausgeklügelte und langanhaltende Angriffe. Mit zunehmender Automatisierung und KI werden sie noch raffinierter – klassische Schutzmaßnahmen reichen nicht mehr aus.

Was ist nötig? Eine Sicherheitsstrategie, die Bedrohungen früh erkennt, auf Zero-Trust basiert und mit Monitoring sowie Incident Response APTs gezielt stoppt.

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